Sportklettern

für Anfänger und Fortgeschrittene, für Jung und Alt - einfach für alle, die Spaß daran haben Fels unter den Händen zu spüren und Ziele aus eigener Kraft zu verwirklichen.

Ausgestattet mit Bergbegeisterung, jugendlichem Mut, keiner Ahnung, etwas Begabung und relativ viel Glück startete ich 1969 als „junger Bursch“ meine „Berg- und Kletterkarriere“ in Berchtesgaden. Mit einem gleichgesinnten Schulfreund eroberten wir kleine und größere Felsen, richteten den eigenen Klettergarten ein, durchstiegen Göll Westwand und Co. und versuchten uns sofort an einer Erstbegehung, die nur mit Glück mit einem glimpflich verlaufenden Sturz endete.

Unsere „junge, wilde Zeit“ war wunderbar abenteuerlich und hat mich für mein Leben geprägt, das auch schnell hätte beendet sein können.

Einige Jahre und zahlreiche Unternehmungen später begann ich 1978 aus einer Laune heraus die Bergführerausbildung, dem ersten richtigen Ausbildungskurs in meinem Leben.

Heute 51 Jahre später: die Begeisterung für das Klettern ist geblieben, echte Heldentaten habe ich nie vollbracht und die Erkenntnis ist gereift, dass ich mit einem guten Ausbilder oder Mentor etwas direkter, sicherer, evtl. auch weitergekommen wäre. Gerne blicke ich zurück und versuche meine Begeisterung und Wissen an Euch weiter zu geben.

Stationen

  • 1969-78 viele Fels (Kaiser, Wetterstein, Berchtesgaden, Dolomiten) und Westalpentouren; Zeit des Wandels vom hakentechnischen zum freien Klettern (ein paar Routen auch als erster frei)
  • 1978 bis 83 Bergführerausbildung unterbrochen mit längeren Yosemite-Aufhalten
  • 1983 bis heute: Mitglied im Bundeslehrteam Bergsteigen des DAV
  • 1987 bis heute: Mitgründer und Mitglied im Bundeslehrteam Sportklettern des DAV
  • 1988 bis 2011 Ausbilder im Bergführerlehrteam – Schwerpunkte: Skibergsteigen und Sportklettern
  • 2003 bis 08 Vorsitzender Fachbeirat Sicherheitsforschung des DAV
  • 1969 bis heute Spaß im beim Klettern und zuweilen, für meinen Geschmack, auch ganz erfolgreich

Klettercamp

Kletterreise in ein attraktives Klettergebiet mit vernünftig abgesicherten Routen

Ihr seid eine Gruppe von Kletterern, die neue Gebiete kennenlernen oder bekannte Gebiete und gewohntes Klettern unter einem neuen Fokus erleben möchtet.

Du solltest selbständig im Vorstieg den 5. Grad im Fels klettern können, grundlegendes Vorstiegssichern mitbringen und neben dem Spaß, Interesse daran haben dein Kletterkönnen zu verbessern.

Aktivitäten

  • Im Vordergrund steht der Kletterspaß, wobei ich als kompetenter Partner und Ausbilder mit Feedback und nützlichen Tipps nicht sparen werde.
  • Eingangscheck Sicherungskompetenz und Erweiterung der Sicherungsfähigkeiten nach Bedarf (primär Vorstiegssichern, Um- und Abbauen von Routen, Abseilen)
  • Punktuelle Schulung der Klettertechnik
  • Taktisch vernünftiges Angehen von Routen (on sight, flash, rotpunkt)
  • Spezielle persönliche Anliegen rund um das Klettern sind immer willkommen.

Termine:
Derzeit kein fixes Terminangebot für offene Gruppen.
Individuelle Vereinbarungen für bestehende Gruppen jederzeit möglich.

Maximale Teilnehmerzahl:
7 = 4 Seilschaften incl. Ausbilder

Kosten:
Gruppentarif: 350 € / Tag + Reisespesen
An- und Abreise wird als ein Tag gerechnet

Kletterkurs für Anfänger

oder alle, die Grundlegendes von Anfang an systematisch lernen wollen (Fels oder Halle)

Du brauchst keine Vorkenntnisse im Klettern. Du lernst alle notwendigen Fertigkeiten, die du zum Vorstieg (Seil von unten) benötigst. Falls du im Kurs feststellst, dass der Vorstieg nicht Deine Sache ist, kannst du genauso gut im Toprope (Seil von oben) Spaß beim Klettern erleben.

Klettergebiete werden gezielt für die Bedürfnisse des Klettereinsteigers ausgewählt. Kursdauer im Fels eine Woche; in der Halle, je nach Ziel (Vorstieg/Toprope) 2-4 Tage.

Aktivitäten

  • Sicherungstechnik auf der Kompetenzebene „Basis“:
    Solides Sicherungsverhalten mit Halbautomaten im Toprope und Vorstieg, die Sicherungssituation ist gut abschätzbar und erfordert keine besonderen Verhaltensweisen seitens des Sichernden.
  • Klettertechnik anhand des Leitbildes „Standardbewegung“ im Anfängerbereich: Von Anfang an wird Wert darauf gelegt Aspekte des ökonomischen und technisch sauberen Kletterns bewusst zu verinnerlichen, damit „schädliche Bewegungsmuster“ vermieden und später nicht mühsam „wegtrainiert“ werden müssen.
  • Falltests in angstfreier Situation unter/an der letzten Sicherung mit dem Ziel, Vertrauen in sich selbst, die Sicherungskette und den Sicherungspartner in Form des „Sicherungstrainings“ zu gewinnen.
  • Im Klettern und Sichern eine gewisse „Routine“ zu erlangen, die auch ein paar Wochen nach dem Kurs noch abrufbar ist und somit zur Verfügung steht.

Termine:
Derzeit keine fixes Terminangebot für offene Gruppen.
Individuelle Vereinbarungen für bestehende Gruppen jederzeit möglich.

Maximale Teilnehmerzahl:
6 = 3 Seilschaften

Kosten:
Gruppentarif: 400 € / Tag + Reisespesen
An- und Abreise wird als ein Tag gerechnet

Trainingskurs für erfahrene Kletterer

Du kletterst seit längerer Zeit selbständig im 6. bis 7. Grad und stößt an persönliche Grenzen, die du gerne überwinden möchtest, weißt aber nicht, wo der Schlüssel zum Erfolg genau zu finden ist.
Es kann auch sein, dass deine Kletterleistung altersbedingt abnimmt und du gerne dein Niveau halten möchtest. Auch in diesem Fall ist es sinnvoll gezielt an seinen Defiziten zu arbeiten.
Dir ist bewusst, dass verankerte Bewegungs- und Verhaltensmuster manchmal schwer zu durchbrechen sind und der damit verbundene Umlernprozess „schmerzhaft“ sein kann. Kleinere Rückschritte musst du möglicher Weise in Kauf nehmen, um letztlich besser zu werden. Wenn du Lust hast dich auf diesen spannenden Weg zu begeben, bist du richtig bei diesem Kurs.
Ich persönlich finde, auch nach 50 Jahren Klettern, dass diese Form des Lernens spannend, herausfordernd und am Ende befriedigend ist.

Die Dauer eines solchen Trainingskurses könnt ihr festlegen, sie sollte jedoch 4 Klettertage nicht unterschreiten. Darunter lassen sich Veränderungsprozesse mit Erfolgserlebnis schwer in Gang setzen. Außerdem sollte die Aufenthaltsdauer in vernünftiger Relation zur Reisezeit stehen. Das Klettertraining findet in lohnenden europäische Klettergebieten statt, die nicht unbedingt sehr bekannt sein müssen und überwiegend mit zuverlässigen Bohrhaken abgesichert sind.

Analoge Trainingsinhalte kann ich auch in einer Kletterhalle anbieten.

Mögliche Aktivitäten, umsetzbar je nach Kursdauer und persönlichen Prioritäten:

  • Bestandsaufnahme und Herausfinden der limitierenden Faktoren anhand des „Kletterleistung-Ressourcen-Modells“ für die persönliche Kletterleistung. Definieren motivierender und realistischer, persönlicher Ziele
  • Check zum Stand der persönlichen Sicherungsfähigkeiten, ggf. persönliche Verbesserungsziele auf dem Weg zum Experten
  • Legen mobiler Sicherungsgeräte zum Verbessern der vorhandenen Absicherung, in Abhängigkeit zu der objektiven Gefährdungssituation, bzw. des persönlichen Sicherheitsbedürfnisses.
  • Optimieren der Ressource Klettertechnik nach dem Leitbild der „Standardbewegung“ mit Videoanalyse.
  • Optimieren der Ressource Taktik, je nach persönlicher Zielsetzung: Onsight, Flash, Rotpunkt
  • Optimierung der Ressource „Psyche“ durch vernünftig angeleitetes Sicherungs- und Sturztraining, indem jeder seine Grenze selbst bestimmt. Mentale Verstärkungsübungen und -rituale, sowie die Fähigkeit, sich gegen stressige, äußere Faktoren besser abzuschirmen.
  • Praktisches oder theoretisches (wenn praktisch zu gefährlich) Durchspielen besonderer Sicherungssituation (nah am Boden, Überhang, Quergang) Gewichtsunterschiede (Körperdynamik, Sensorhand)
  • Trainingsvorschläge zu den Ressourcen Kondition und Beweglichkeit; diese sind nur über einen längeren Zeitraum und in gewissen Grenzen veränderbar, dennoch lohnt es sich, individuelle Trainingsvorschläge zu erarbeiten und in Eigenarbeit längerfristig konditionelle Limitierungen zu beheben.

Termine:
Derzeit keine fixes Terminangebot für offene Gruppen.
Individuelle Vereinbarungen für bestehende Gruppen jederzeit möglich.

Maximale Teilnehmerzahl:
6 = 3 Seilschaften

Kosten:
Gruppentarif: 400 € / Tag + Reisespesen
An- und Abreise wird als ein Tag gerechnet

Modell: Ressourcen der Kletterleistung

Die Kletterleistung wird von einer Vielzahl Einzelfaktoren bestimmt, die gut aufeinander abgestimmt sein sollten, um dein Kletterpotential auszuschöpfen. Dafür ist es wichtig die limitierenden Faktoren zu erkennen und diese im besonderen Maße zu verbessern, um das persönliche Kletterniveau heben zu können.

Schema Standardbewegung

Das Leitbild der „Standardbewegung“ beschreibt die Elemente einer Kletterbewegung, die beim Wandklettern in der gleichen Reihenfolge, jedoch in unterschiedlicher Ausprägung auftreten. Anhand dieser Bewegungsmerkmale können Fehlerbilder analysiert, die Kletterbewegung gezielt geschult und somit das Können insgesamt verbessert werden.

Die Vermittlung der einzelnen Technikmerkmale der Standardbewegung erfolgt, je nach Kletterkönnen, zunehmend differenziert.

Schema Standardbewegung beim Klettern
Quelle: Besser Bouldern, Andi Hofmann, Zeichnung: Erbse

Bewegung erfolgt von „unten nach oben“

  • Füße – Hüfte – Hand zum Zielgriff

1-3 Vorbereitung

  • Entkoppeln - Nachgeben + langer Arm, die Bewegung kraftsparend vorbereitet
  • Präzises Treten – lastfrei wird der Tritt exakt gefasst
  • Alle 4 Extremitäten werden sinnvoll eingesetzt

4-6 Bewegung

  • Auslösung der Weiterbewegung aus der Hüfte
  • Hüftverlagerung über das „Hubbein“
  • Angemessene Dynamik
  • Präzises Greifen – auf erste Mal

6 Stabilisierung

  • Schwung abfangen und Position stabilisieren
  • Nachgeben langer Arm, Spannung abbauen

Hier schließt sich der Kreislauf und der nächste Kletterzug wird vorbereitet

Die Merkmale der SB treten, je nach „Kletterproblem“, in unterschiedlicher Ausprägung auf, z.B.:

  • hohe – geringe Dynamik
  • starke – geringe Hüftauslösung
  • frontal – eingedrehte Bewegung

Bewegungslernen erfolgt auch über:
das richtiges Bewegungsmuster je nach Geländeform (z.B. Verschneidung, Riss) die optimale Position, um ruhig weiter zu greifen (z.B. „offene Tür“)

Kompetenzstufen des Sicherns

Wo stehe ich?

Gutes Klettern bedeutet nicht automatisch gutes Sichern! Lockerheit, Unachtsamkeit, Routine und natürlich Nichtwissen sind der ideale Nährboden für Unfälle.
Für eine gute Sicherungskultur und ein langes, gesundes Klettererleben sind hohe Selbstkompetenz (selbstkritische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, Konzentrationsvermögen) und Offenheit für Feedback unabdingbar.
Lies Dir die Kompetenzen der jeweiligen Stufe durch und versuche herauszufinden, was Du kannst und worin Du Dich noch verbessern könntest.

 

Basis-Stufe:

  • Partnercheck wird vor jeder Route routiniert und doch aufmerksam durchgeführt.
  • Korrektes Bedienen deines Sicherungsgerätes („Halbautomat“ empfohlen, da fehlerverzeihlicher).
  • Die Sicherungsposition ist wandnah und die „Schlappseilmenge“ knapp bis angemessen zur Sicherungssituation.
  • Bei ähnlichem Körpergewicht (+/- 10kg) korrektes bodennahes Sichern und im Falle eines Sturzes mit Körperdynamik weich sichern.

Fortgeschrittenen Stufe:

  • Schnelles Seilausgeben und -einnehmen im Wechsel unter Beachtung der drei wesentlichen Sicherungsprinzipien ist automatisiert - Kontrolle Bremsseil, Bremsmechanismus nicht außer Kraft gesetzt, Berücksichtigung menschlicher Reflexe.
  • Routiniertes Sichern bei größeren Gewichtsunterschieden von mehr als 10kg.
  • Mit zunehmend höherem Körpergewicht des Kletterers werden angepasste Maßnahmen vom Aushängen des ersten Hakens, über Sandsack oder Sicherung nach hinten bis zu reibungserhöhenden Maßnahmen (Reibungsklipp) oder Zusatzgeräten (z.B. Ohm) ergriffen.
  • Ist der Kletterer deutlich leichter als der Sicherer wird er körper- oder gerätedynamisch weich gesichert, auch die Sensorhand kann in grober Form angewendet werden.
  • Durch viele Sicherungsvorgänge und das wiederholte Halten von Stürzen ist das Sicherungsverhalten automatisiert und wird ständig durch gegenseitiges Feedback überprüft und verbessert.

Experten-Stufe

  • Es besteht sehr viel Erfahrung im Halten von Stürzen auch bei ungünstigen Wandfussbedingungen (Blockwerk, Bewegungsfreiheit, etc.)
  • Wesentlich leichtere Personen können mit der Sensorhand weich gesichert werden.
  • Stürze im Bereich von Bändern und Dachkanten, sowie in Quergangssituationen werden gedanklich antizipiert und durch richtiges Sicherungsverhalten entschärft.
  • Sich verändernde Reibungssituationen im Verlauf einer Seillänge und die daraus resultierenden Kräfte auf den Kletterer im Sturzfall werden erfasst und durch einen Wechsel der Sicherungsmethode ausgeglichen.